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Unterzeichnung droht: Bundesnetzagentur streicht 1.300 MW aus der Mai-Auktion

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat das Ausschreibungsvolumen für den Termin am 1. Mai dieses Jahres gekürzt. Statt des erst vor wenigen Wochen festgelegten Volumens von 4.093 Megawatt (MW) werden lediglich 2.795 MW ausgeschrieben. Es sei zu erwarten, dass die ausgeschriebene Menge größer als die eingereichte Gebotsmenge sein werde, teilte die BNetzA zur Begründung mit.

Auktionen chronisch unterzeichnet

Tatsächlich waren die Ausschreibungen im Jahr 2023 und auch die Februar-Auktion dieses Jahr zum Teil deutlich unterzeichnet. Wenn zu wenige Projekte teilnehmen, läuft die Idee der Ausschreibungen, über einen Wettbewerb die Preise zu senken, ins Leere. Daher kürzt die BNetzA das Volumen, falls eine Unterzeichnung droht.

Damit nimmt die Behörde eine Aufstockung des Volumens, die erst vor wenigen Wochen verkündet wurde, zumindest teilweise zurück. Aufgrund der Unterzeichnungen in den Auktionen 2023, deren nicht bezuschlagte Mengen erneut in die Ausschreibung gehen, war die Menge von 2.500 MW auf 4.093 MW pro Runde erhöht worden.

Genehmigungsrekord im ersten Quartal

Genehmigte Projekte sind indes ausseichend vorhanden. Nach Angaben des Bundesverbandes Windenergie (BWE) liegen allein aus dem vergangenen Jahr noch 388 genehmigte Windenergieanlagen mit einer Leistung von 2.080 MW vor, die noch keinen Zuschlag erhalten haben. Auch aus den Vorjahren gebe es noch fast 800 MW unbezuschlagte Projekte. Gleichzeitig meldete die Fachagentur Windenergie an Land in dieser Woche für die ersten drei Monate dieses Jahres einen neuen Genehmigungsrekord: Mehr als 2.600 MW und damit über 460 neue Windturbinen wurden von Januar bis März genehmigt - so viele wie noch nie in einem Quartal. Insgesamt könnten rund laut BWE insgesamt rund 5.500 MW in die Ausschreibung gehen.

BWE-Präsidentin ruft Projektentwickler zur Aukionsteilnahme auf

BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek äußerte sich daher enttäuscht über die Kürzung. Die 2.795 MW überträfen zwar das ursprünglich geplante Volumen von 2.500 MW. „Wir hätten uns mit Blick auf die große Menge möglicher Gebote dennoch mehr Mut gewünscht“, so Heidebroek. Sie befürchtet, die Kürzung könnte ein falsches Signal an die Branche und die Öffentlichkeit senden. „Der Ausbau schreitet zunehmend voran, die Branche lässt mit jedem Monat die Durststrecke, die die letzte Bundesregierung verursacht hat, weiter hinter sich. Das hätte die BNetzA deutlicher berücksichtigen können.“

Gründe für die zurückaltende Beteiligung nannte sie nicht. Zwar bleibe die wirtschaftliche Situation durch Inflation und Lieferschwierigkeiten angespannt, die Zubauzahlen bewegten sich aber dennoch in die richtige Richtung. Vor diesem Hintergrund seien jetzt die Projektierer aufgerufen, sich an der kommenden Ausschreibungsrunde zu beteiligen.

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