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Wasserstoff für 50 Lkw pro Tag: Abo Winds erstes Wind-Wasserstoff-Projekt

In einem Pilotprojekt verbindet der Projektentwickler Abo Wind einen Windpark mit der Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff. Im Gewerbepark Hessisches Kegelspiel plant das Unternehmen die Errichtung und den Betrieb einer Windenergieanlage sowie eines Elektrolyseurs mit Wasserstofftankstelle für Lkw und Busse.

Zwölf Millionen Euro Förderung

Wie Abo Wind in einer Pressemitteilung schreibt, ist es das erste Projekt dieser Art für das Unternehmen. Der Genehmigungsantrag für die Windenergieanlage mit einer installierten Leistung von 4,8 Megawatt sei bereits eingereicht worden. Der Elektrolyseur soll zunächst auf 5 Megawatt Leistung ausgelegt sein, nach fünf Jahren ist eine Erweiterung auf 7,5 Megawatt geplant, um die voraussichtlich ansteigende Nachfrage nach Wasserstoff zu bedienen. Die Finanzierung wird über das Nationale Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit rund zwölf Millionen Euro unterstützt.

Belieerung der Tankstelle oder Abtransport per Trailer möglich

„Wir befassen uns seit rund zehn Jahren intensiv mit dem Thema Wasserstoff und freuen uns, jetzt erstmals ein Projekt umzusetzen“, sagt Abo Wind-Vorstand Jochen Ahn.

Bis zu 50 Lkw können später, wenn auch die öffentliche Tankstelle am Elektrolyseur errichtet ist, mit dem grünen Wasserstoff betankt werden. Doch auch der Transport von Wasserstoff über mobile Speicher – so genannte Trailer –zu entfernt gelegenen Abnehmern sei per Lkw möglich.

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„Das Innovative an dem Projekt ist die direkte Verbindungsleitung zwischen der Windenergieanlage und dem Elektrolyseur. Sie ermöglicht es, die Wasserstoffproduktion nach dem Windangebot auszurichten“, so Ahn.

Benachbarte Wäscherei kann Abwärme und Sauerstoff nutzen

Derartige Speicher sind ein wesentlicher Baustein für ein zukunftsfähiges Energiesystem. Weht kein Wind, kann der Elektrolyseur Strom aus dem Netz beziehen. Ersten Berechnungen von Abo Wind zufolge vermeidet das Projekt jährlich den Ausstoß von 115.000 Tonnen Kohlendioxid sowie zusätzlich von Stickoxiden. Dieser Effekt soll noch gesteigert werden: In der Nachbarschaft der Tankstelle befindet sich eine Wäscherei, die ihren Gasverbrauch durch die Nutzung der Abwärme des Elektrolyseurs senken könnte. Zudem könne der anfallende Sauerstoff aus der Elektrolyse ideal zum Bleichen und Desinfizieren genutzt werden. (kw)

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