Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Vier Gleichstromtrassen gehen in schnelleres Genehmigungsverfahren

Die Übertragungsnetzbetreiber Tennet, 50 Hertz und Transnet BW wollen vier Großprojekte beim Netzausbau gemeinsam angehen und dabei von neuen gesetzlichen Regelungen Gebrauch machen. Wie es in einer gemeinsamen Presseinformation heißt, soll ein verschlanktes Verfahren angewendet werden, das im vergangenen Jahr für Stromleitungsprojekte eingeführt wurde.

Das sogenannte Präferenzraumverfahren bildet die erste Stufe dieses neuen Genehmigungsverfahrens. Anders als bisher entfällt die Bundesfachplanung – die Übertragungsnetzbetreiber müssen keine geeigneten Räume mehr für einen Trassenverlauf suchen. Stattdessen entwickelt die Bundesnetzagentur einen fünf bis zehn Kilometer breiten Präferenzraum. In diesem planen dann die Übertragungsnetzbetreiber im direkt anschließenden Planfeststellungsverfahren den grundstücksgenauen Verlauf der Verbindungen.

Die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, TenneT und TransnetBW bündeln nun in der Kooperation StromNetzDC ihre Kapazitäten und realisieren gemeinsam vier neue Projekte, die wichtige Bausteine für den Umbau zur klimaneutralen Stromversorgung sind:

- NordOstLink (DC 31/32) wird von TenneT und 50Hertz geplant und umgesetzt und soll von Schleswig-Holstein nach Mecklenburg-Vorpommern verlaufen.

- OstWestLink (DC40) wird von TenneT und 50Hertz realisiert und soll Niedersachsen und Sachsen verbinden.

- NordWestLink (DC41) wird von TenneT und TransnetBW geplant und umgesetzt und soll von Niedersachsen nach Baden-Württemberg verlaufen.

- SuedWestLink (DC42) wird von 50Hertz und TransnetBW geplant und umgesetzt und soll Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg verbinden. Mit der Option, einen Abzweig nach Bayern zu führen (DC42plus), voraussichtlich unter Einbezug von TenneT als Projektpartner.

TenneT

„Ein wesentlicher Faktor der Energiewende ist die Elektrifizierung bei einer schrittweisen Dekarbonisierung der Erzeugung. Dafür benötigen wir insbesondere leistungsfähige Gleichstromverbindungen, denn sie schlagen die Brücke zwischen dem in den windreichen Regionen Norddeutschlands produzierten erneuerbaren Strom und den energieintensiven Industrie- und Verbrauchszentren im Süden und Osten des Landes“, sagte Tim Meyerjürgens, COO von Tennet.

Bislang seien Gleichstromverbindungen als reine Punkt-Zu-Punkt-Verbindungen geplant worden, heißt es in der Presseinformation. Nun sollen die neuen Gleichstrom-Verbindungen durch innovative Technik miteinander vernetzt werden. „Durch die vorgesehene Leitung zwischen dem Westen und Osten entstehen erstmals Kreuzungen zwischen den Gleichstromleitungen. Diese Kreuzungen zu vermaschen, ist eine wesentliche Innovation“, betonte Stefan Kapferer, CEO von 50 Hertz. Dadurch ergäben sich Vorteile, was die Steuerung von Lastflüssen die Resilienz des Übertragungsnetzes angehe.

Noch in diesem Monat starten die drei Übertragungsnetzbetreiber den ersten Austausch in den Regionen, parallel zur öffentlichen Präferenzraum-Konsultation der Bundesnetzagentur. Weiterführende Informationen sind ab sofort auf dem neuen Online-Portal www.stromnetzdc.com abrufbar. (kw)