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Offshore

V174-Prototyp steht: Wettbewerb der 10+-MW-Klasse eröffnet

Tilman Weber

Wie das dänisch-japanische Unternehmen am Freitag mitteilte, ist die Pilotanlage der neuen Meereswindturbine nun auf dem Windkrafttestgelände Østerild nahe der dänischen Nordseeküste installiert. Die im Februar 2019 angekündigte Maschine trägt einen Rotor mit 174 Meter Durchmesser und hat eine Leistung von zunächst 9,5 Megawatt (MW).

V174-9.5 ist das erste Modell einer neuen Offshore-Anlagenbauplattform des Joint Ventures des Weltmarktführers unter den Windenergie-Anlagenbauern Vestas und des japanischen Mitsubishi-Konzerns. Die derzeit weltweit installierten Anlagen des auf Offshore-Windturbinen spezialisierten Herstellers gehören aber noch der Plattform V164 mit 164 Meter Rotorduchmesser an. Den ersten V164-Anlagentyp, ein Modell mit acht MW, hatte MHI Vestas erstmals im September 2016 im Meer installiert – im britischen Offshore-Windfeld Burbo Bank Extension. Und Ende vergangenen Jahres errichtete MHI Vestas im belgischen Windfeld Northwester 2 die erste 9,5-MW-Variante der bisherigen Plattform. Der erste Windturbinentyp der neuen V174-Plattform soll also genau mit der Leistung starten, bei der die V164 nun gerade angekommen ist.

V174: 85 Meter lange Rotorblätter

Das Unternehmen bestätigte die schon 2019 bekannt gegebenen Daten: Die 85 Meter langen Kohlefaser-verstärkten Rotorblätter wiegen jeweils 35 Tonnen und haben ein neues Design mit einer starken Vorbiegung in Richtung Blattspitze. Das Maschinenhaus ist 21 Meter lang sowie je neun Meter breit und hoch. Die Nabenhöhe der ersten Anlage beträgt 110 Meter, die Gesamthöhe bis zur obersten Blattspitze macht 197 Meter aus. Und die ersten Exemplare davon für kommerzielle Windparks wird MHi Vestas in den deutschen Offshore-Windparks Baltic Eagle und Arcadis Ost 1 errichten. Bis 2022 sollen die Dänen und Japaner dort rund 730 MW installieren. Die durch Bestellungen bereits aufgebaute Anfangs-Projektpipeline für V174 sieht Auslieferungen von 934 MW vor.

GE-Prototyp der Zwölf-ME-Anlage Haliade steht schon

MHI Vestas tritt mit der neuen Plattform in einen direkten Wettbewerb mit den Windturbinenbauern GE und Siemens Gamesa. Wie MHI Vestas nehmen beide ebenfalls mit neuen Anlagenplattformen die nächste Windturbinengeneration mit Anlagen ab zehn MW Nennleistung in Angriff. Ihre Prototypen gehen fast zeitgleich ans Netz: Während die Pilotanlage des 12-MW-Typs von GE, Haliade X 12 MW mit 220 Meter Rotordurchmesser, seit November in den Niederlanden einspeist, steht bei Siemens Gamesa die schon Ende 2019 begonnene Errichtung mitsamt Netzanschluss für eine 10-MW-Anlage mit 193 Meter Rotordurchmesser wohl absehbar bevor. Im November hatte das deutsch-dänisch-spanische Unternehmen gemeldet, dass das Produktionswerk Brande das Maschinenhaus für den Prototyp fertiggestellt habe.

Siemens-Gamesa-Turbine startet kommerziellen Betrieb mit elf MW

Erste Installationen der Siemens-Anlage SG DD-193 in einem kommerziellen Windpark mit der neuen Anlage SG DD-193 werden allerdings mit einer Elf-MW-Variante erfolgen: In den niederländischen Windparks Hollandse Kust Zuid 1 bis 4 von Vattenfall errichtet das Unternehmen ebenfalls bis 2022 rund 1,4 GW. Die erste Bestellung für Haliade-X-Turbinen mit 12 MW gilt einem 120-MW-Windpark vor den USA. Die Planungen sehen hier den Netzanschluss bis 2024 vor.