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Berlin: Der Weg zur solaren Stadt ist noch weit

Im Jahr 2020 wurden in Berlin knapp 1.500 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 18,5 Megawatt errichtet. Das ist zwar eine Verdopplung des Zubaus im Vergleich zum Vorjahr. Auch im ersten Halbjahr 2021 hat der Zubau kräftig angezogen. Doch ob das ausreicht, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, wie es der Berliner Senat anstrebt, ist sehr fraglich. Zumindest um eine solare Stadt zu werden, ist das noch viel zu wenig. Das geht aus dem aktuell veröffentlichten Monitoringbericht zum Masterplan Solarcity Berlin hervor.

Noch viel Potenzial übrig

Die Zahlen basieren vor allem auf der Auswertung der Daten des Marktstammdatenregisters. Doch die Autoren des Monitoringberichts weisen darauf hin, dass diese noch nicht vollständig sein müssen, da sie Nachmeldung von Bestandsanlagen bis September 2021 verlängert wurde. Immerhin geben die Daten einen Hinweis auf die Entwicklung. Denn diese ist positiv, auch wenn das Potenzial aufgrund der sperrigen Rahmenbedingungen noch nicht einmal im Ansatz ausgeschöpft ist.

Zwischen ein und vier Prozent der Dächer belegt

Immer noch warten jede Menge Dächer auf die Aktivierung für die Photovoltaik. So waren bis Ende 2020 in den Berliner Bezirken nur ein bis zwei Prozent der geeigneten Dachflächen mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet. Die Bezirke Marzahn-Hellersdorf, wo größere Mieterstromprojekte umgesetzt wurden, und Treptow-Köpenick mit seinen vielen Einfamilienhäusern sind auch keine Ausreißer, auch wenn dort immerhin drei beziehungsweise vier Prozent der Dächer eine Solaranlage tragen.

Viele Kleinanlagen mit wenig Leistung

Dass es vor allem an den sperrigen Rahmenbedingungen liegt, zeigt ein detaillierterer Blick auf die Daten. Denn die Mehrzahl der in Berlin installierten Anlagen sind auf den Dächern von Ein- und Zweifamilienhäusern zu finden. Von den bis Ende 2020 installierten gut 8.600 Generatoren wurden fast 7.100 durch Privatpersonen gebaut. Da diese Anlagen mit einer durchschnittlichen Leistung von 7,2 Kilowatt aber sehr klein sind, erreichen sie eine Gesamtleistung von nur gut 51 Megawatt. Damit tragen 81 Prozent der installierten Generatoren nur zu knapp 40 Prozent der installierten Leistung bei.

Hoffnungsträger Mieterstrom

Eine ähnliche Gesamtleistung erreichen die Anlagen, die von Unternehmen und Genossenschaften gebaut wurden. Dies sind aber mit 921 Anlagen nur gut zehn Prozent aller installierter Generatoren. Dabei handelt es sich vor allem um Photovoltaikanlagen auf Dächern von Gewerbebetrieben und Mehrfamilienhäusern. Damit ist aber bisher nur 1,7 Prozent des vorhandenen Potenzials ausgeschöpft. Hier lassen die Ankündigungen des neuen Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck, die Mieterstromregelungen zur vereinfachen, hoffen.

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Das Land ist Vorreiter

Doch auch Berlin selbst hat mit seinen landeseigenen Immobilien noch viel Luft nach oben. Immerhin hat das Land bisher 4,5 Prozent des vorhandenen Dachpotenzials ausgeschöpft. Die 567 bis Ende 2020 installierten Anlagen leisten zusammen 24 Megawatt, was immerhin 18 Prozent der bisher installierten Leistung ausmachen. Die restlichen zwei Prozent wurden auf Bundes- und sonstigen Immobilien errichtet.

Den gesamten Monitoringbericht finden Sie auf er Internetseite des Masterplans Solarcity Berlin.

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