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Solar- und Windstrom

Polarstern und SWE nutzen Solar- und Windstrom für lokale Wasserstofferzeugung

Wie sich klimaneutrale Energieversorgung und Nutzung von regionalem Ökostrom ergänzen, zeigt das Projekt Neue Weststadt in Esslingen. Die Gebäude werden mit Solaranlagen ausgestattet. Den Strom nutzen die Mieter direkt vor Ort. Doch immer wieder fällt bei solchen Projekten überschüssiger Solarstrom an. Die bisher gängigen Wege sind die Zwischenlagerung in einem Stromspeicher oder die Netzeinspeisung.

Grüner Wasserstoff als Solarspeicher

Doch in der schwäbischen Stadt gehen der Ökoenergieversorger Polarstern und die Stadtwerke Esslingen (SWE) einen anderen Weg. Sie betreiben mit dem Solarstrom, der nicht direkt vor Ort genutzt wird, einen Elektrolyseur. Diese hat eine Leistungsaufnahme von immerhin bis zu einem Megawatt. Er kann pro Tag immerhin 400 Kilogramm grünen Wasserstoff produzieren. Er wird entweder ins Gasnetz eingespeist oder mittels Blockheizkraftwerk bei Bedarf zurückverstromt. Der Vorteil: Die dabei anfallende Wärme kann direkt im Quartier genutzt werden.

Zehn Jahre Weiterbetrieb vorgesehen

Doch die nicht von den Solaranlagen genutzte Elektrolyseurleistung mit Netzstrom abzudecken ist – vor allem angesichts der derzeit drastisch steigenden Strompreise kaum wirtschaftlich. Die Projektbeteiligten haben jetzt eine Lösung gefunden. Denn in der Nähe steht seit gut 20 Jahren ein Windrad. Dessen Einspeisevergütung ist inzwischen ausgelaufen. Doch der Betreiber, der Neckar-Energieverband (NEV), hat ein Weiterbetriebsgutachten erstellen lassen. Dieses taxiert die Restnutzungsdauer auf weitere zehn Jahre.

PPA für grünen Wasserstoff

Der NEV vermarktet jetzt den Windstrom an die Green Hydrogen Esslingen. Die Gesellschaft ,bestehend aus Polarstern, SEW und dem Ingenieur Norbert Frisch, betreibt den Elektrolyseur in der Neuen Weststadt. Mit der lokalen Weitervermarktung des Stroms kann der NEV das Windrad kostendeckend weiterbetreiben. „Ich freue mich, den wirtschaftlichen Weiterbetrieb unseres Windrades mit der Grünstromlieferung an ein Wasserstoffprojekt in unmittelbarer Nachbarschaft in der Esslinger Weststadt zu verbinden“, sagt Mario Dürr, Geschäftsführer der NEV.

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Elektrolyseleistung ausnutzen

Für die Green Hydrogen Essslingen wiederum ist der Stromliefervertrag mit der NEV die Möglichkeit, die Elektrolyseleistung gut auszunutzen und lokal erzeugtem Ökostrom eine Nutzungsmöglichkeit als Teil der Energiewende zu geben. „Ich freue mich, dass wir mit dem Neckar-Energieverband einen lokalen Partner gefunden haben, der unser innovatives Energiekonzept mit regionalem Windstrom unterstützt“, betont Manuel Thielmann, Geschäftsführer der Green Hydrogen Esslingen.

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