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Ostsee-Anrainer planen internationales Netz für Strom und Wasserstoff

Wie kann das Offshore-Windpotenzial der Ostsee besser genutzt und der Strom möglichst effizient auf die Anrainer-Staaten verteilt werden? Um diese Fragen zu beantworten, haben die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) von acht Anrainer-Staaten der Ostsee ein Expertenpapier für mehr grenzüberschreitende Zusammenarbeit veröffentlicht. Ziel der Zusammenarbeit der sogenannten „Baltic Offshore Grid Initiative" (BOGI) ist es, eine entsprechende Roadmap zu entwickeln, wie es in ihrer gemeinsamen Presseinformation heißt. Die Stromnetzbetreiber aus Dänemark, Estland, Finnland, Deutschland, Lettland, Litauen, Polen und Schweden adressieren in ihrem Papier auch Fragen der Sicherheit und des Schutzes der maritimen Infrastruktur.

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Das Ostseepotenzial liegt bei 93 Gigawatt

Nach Angaben der ÜNB liegt das Potenzial für die Energieerzeugung in der Ostsee bei rund 93 Gigawatt (GW). Derzeit weniger als 5 GW Leistung installiert. Es fehle an regulatorischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen, um dieses Potenzial zu erschließen. „Angesichts der zunehmenden Zahl erwarteter Offshore-Windprojekte könnte der Ostseeraum für Investitionen in Produktionsstandorte attraktiver werden und es könnten viele Arbeitsplätze in der gesamten Wertschöpfungskette entstehen“, hieß es weiter.

50Hertz

Teil des Papiers ist eine Karte mit möglichen Netzverbindungen zwischen den beteiligten Staaten. Grenzüberschreitende Stromleitungen (Punkt-zu-Punkt-Interkonnektoren), Hybrid-Interkonnektoren, an denen Offshore-Windparks zwischen zwei oder mehr Ländern beteiligt sind, sowie grenzüberschreitende radiale Verbindungen, bei denen Windparks im Hoheitsgebiet eines Staates an das Stromnetz eines anderen Staates angeschlossen werden, könnten nach Ansicht der Netzbetreiber für mehr Effizienz bei der Stromverteilung sorgen.  

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Welche Rolle spielen Nachlaufeffekte?

2024 hatten sich die Regierungen im Ostseeraum in der „Erklärung von Vilnius“ eine Offshore-Kapazität von 26,7 Gigawatt bis 2030 und knapp 45 Gigawatt bis 2040 zum Ziel gesetzt. Deshalb untersucht das Papier, ob es bei den geplanten Offshore-Windparks zu Nachlaufeffekten und damit zu Leistungseinbußen kommen kann, wie signifikante Finanzierungsbedarfe angesichts steigender Projekt kosten mit einem fairen Kosten-Nutzen-Verhältnis gesichert werden können und wie Engpässe in Lieferketten unter anderem durch Standardisierung und abgestimmte Terminplanung gemeinsam gemildert werden können.

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