Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Modulpreise bleiben stabil im Keller

In den vergangenen Wochen hat sich nicht allzu viel getan bei den Modulpreisen. Wie im Vormonat wurden auch im Mai 2025 die Standardmodule für durchschnittlich 11,5 Cent pro Kilowattstunde gehandelt. Damit bleiben diese Preise schon den dritten Monat in Folge stabil. Ähnlich sieht auch die Entwicklung der Preise für komplett schwarze Module aus. Die Großhändler verkauften diese im Mai 2025 für 14,5 Cent pro Kilowattstunde – zum gleichen Preis wie im Vormonat.

Die spannendsten Artikel, Grafiken und Dossiers erhalten unsere Magazin-Abonnent:innen. Sie haben noch kein Abo? Jetzt über alle Abo-Angebote informieren und Wissensvorsprung sichern.

Lediglich die Preise für effiziente Module mit einem Wirkungsgrad von mehr als 22,5 Prozent und modernen Zelltechnologien haben leicht angezogen. Von 13,5 auf 14 Cent pro Kilowattstunde blieb dieser Preissprung aber nur marginal und kaum ein Indikator, um einen eindeutigen Preistrend abzusehen, wie Martin Schachinger, Geschäftsführer des Onlinehändlers für Solarkomponenten PV Xchange.

Sinken die Preise wieder?

Hier bleibt nur ein Blick auf den Gesamtmarkt. „So werden die meisten Marken immer noch knapp unter oder in etwa auf Produktionskostenniveau gehandelt“, weiß Martin Schachinger. „Prognosen auf Basis der erwarteten Marktentwicklung in China deuten aber schon wieder auf ein Absinken der Preise aufgrund einer drohenden Überproduktion in der zweiten Jahreshälfte hin“, warnt er. „Dies wird viele Hersteller unter Druck setzen und vermutlich zu einer weiteren Konsolidierungswelle in der Solarindustrie führen.“

Fraunhofer ISE: Produktionslinie für solare Dachziegel mit geschindelten Solarzellen errichtet

Qualität bleibt auf der Strecke

Für die Projektierer und Solarkunden sind niedrige Modulpreise ein Segen. Denn sie machen den eigenen Sonnenstrom erschwinglicher. „Doch die Kehrseite ist ein Verlust der Qualität und Langlebigkeit der Produkte“, warnt Martin Schachinger. „In der Herstellung wird gespart, wo es nur geht. Auch lohnt sich bei den aktuellen Preisen für neue Module die Wiederverwertung der alten, ausgemusterten, aber noch funktionsfähigen Stücke kaum mehr. Prüfungs- und Logistikkosten überschreiten oft den Materialwert – preiswertere Entsorgungslösungen werden dringend gesucht und immer häufiger gegenüber der Wiederverwendung bevorzugt.“

Nur wenige Ersatzmodule am Markt

Zudem bemängelt Martin Schachinger das Fehlen eines funktionierenden Ersatzteilmanagements. Die Hersteller halten nicht viel vom Einlagern abgekündigter Module, um im Falle eines Schadens Ersatz zu bekommen. Denn Module mit ständig neuen Solarzellen und Größen sind mit älteren Paneelen selten kompatibel. Immerhin können Betriebsführer und Handwerker auf Angebote wie die von Secondsol zurückgreifen. Denn das Unternehmen im thüringischen Meinigen hat einen riesigen Vorrat an Solarmodulen angelegt, die am Markt nicht mehr zu bekommen sind.

Solarge baut in Belgien Solaranlage mit komplett recyclebaren Modulen

Die Hersteller hingegen leeren ihre Lager so schnell wie möglich, um Platz für die neuesten Produkte zu haben. „Aber auch dieser Service wird bei ständig fallenden Modulpreisen zunehmend unbeliebt, weil unwirtschaftlich“, sagt der PV-Xchange-Chef.

Wechselrichter kann man reparieren lassen

Etwas besser ist die Situation bei den Wechselrichtern und Batteriespeichern. Doch dies ist auch nur einigen Dienstleistern geschuldet, die sich mit der Reparatur dieser Geräte beschäftigen. Einer der wenigen Hersteller, die das Ersatzteilmanagement und die Reparierbarkeit der Geräte schon bei der Entwicklung mitdenken, ist Fronius. Doch viele andere Hersteller setzen auf den Ersatz, wenn ein Gerät defekt ist. Doch auch hier besteht das Problem, dass neue Geräte oft mit den vor einigen Jahren verbauten Wechselrichtern nicht kommunizieren können. Hier wäre eine Abwärtskompatibilität bei allen Herstellern wünschenswert, ist aber oft Fehlanzeige. (su)