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Photovoltaikmarkt Spanien

Grupo Cobra baut Solarpark mit 500 Megawatt Leistung

Der spanische Kraftwerksprojektierer Grupo Cobra baut in den kommenden Monaten mehrere große Solarparks im Süden der Iberischen Halbinsel. Das größte dieser Einzelprojekte wird in Mula in der ostspanischen Provinz Murcia entstehen. Insgesamt wird die gesamte Anlage eine Leistung von 493,74 Megawatt erreichen. Er wird mit der modernen 1.500-Volt-Technologie ausgestattet. Zur eigentlichen Solaranlage werden auch noch zwei Umspannwerke errichtet, die über eine Direktleitung auf der Spannungsebene von 132 Kilovolt miteinander verbunden sind. Diese werden die Spannung aus dem Solarpark auf das Hochspannungsniveau von 400 Kilovolt. Der Strom wird dann über eine Direktleitung transportiert und an einem etwa 20 Kilometer weit entfernten Knotenpunkt in das Übertragungsnetz des Netzbetreibers ST El Palmar eingespeist.

Mehr Leistung auf der vorhandenen Fläche

Der erste Bauabschnitt des riesigen Projekt ist schon entwickelt und die Installation der Solaranlage hat begonnen. Auf einer Fläche von etwa 1.000 Hektar werden die Handwerker von Grupo Cobra polykristalline Module mit einer Gesamtleistung von 167 Megawatt auf die aufgebaute Unterkonstruktion aufständern. Die 496.000 Module wird der chinesische Hersteller Trina Solar liefern. Die Anlage soll bis Ende 2019 fertig sein.

Die Projektierer haben sich aber nicht für das Standardmodul entschieden, sondern wollten so viel Leistung wie möglich auf die vorhandene Fläche bauen. Deshalb greifen sie auf das leistungsfähigere Halbzellenmodul zurück. Denn das Halbzellendesign sorgt für einen höheren Modulwirkungsgrad, wodurch die Leistung gegenüber dem Standardmodul um bis zu 15 Watt steigt. Die Module mit 72 Zellen erreichen so immerhin eine Leistung von 335 bis 340 Watt. „Wir freuen uns sehr, dass dieses beeindruckende Photovoltaikprojekt mit Trina Solar Modulen gebaut wird, zumal es das größte in Europa sein wird“, sagte Gonzalo de Viña, Europachef von Trina Solar Module Business. „Wir sind zuversichtlich, dass unsere Geschäftsbeziehung mit Cobra eine gute Zukunft hat. Trotz der Lähmung des spanischen Photovoltaikmarktes in den letzten Jahren beweist dieses Vorhaben, dass die Sonne in Spanien für die Photovoltaik wieder scheint, da die Technologie bereits ohne Subventionen wettbewerbsfähig ist.“

Baywa sichert Brückenfinanzierung

Spanien Solarpark Installation | Auch bei Baywa re gehen die Arbeiten am Solarpark Don Rodrigo voran. - © Baywa re
Spanien Solarpark Installation | Auch bei Baywa re gehen die Arbeiten am Solarpark Don Rodrigo voran.

Wie das funktioniert, hat Baywa re gezeigt. Der Tübinger Projektierer errichtet derzeit in der Nähe von Sevilla eine Anlage mit einer Leistung von 174 Megawatt. Ausgestattet mit Solarmodulen von Astronergy und GCL sowie Wechselrichtern von Huawei wird die Anlage dank der hohen Sonneneinstrahlung in Süden Spaniens über 300 Gigawattstunden produzieren. Den Strom kauft der norwegische Versorger Statkraft und vermarktet ihn an seine Kunden in Spanien. Dazu hat Baywa einen Stromliefervertrag (Power Purchase Agreement – PPA) mit Statkraft abgeschlossen. Inzwischen steht auch die Finanzierung des Projekts. Denn die Nord LB hat die Brückenfinanzierung in Höhe von 100 Millionen Euro übernommen. „Das lässt uns mit Zuversicht in die Zukunft blicken und wir freuen uns sehr die subventionsfreie Zukunft der europäischen Energiewende mitgestalten zu können“, sagt Benedikt Ortmann, Geschäftsführer von Baywa re Solar Projects.

Solarkomplex in Nordspanien geplant

Die Grupo Cobra hat aber noch weitere Projekte in der Pipeline. So wird das Unternehmen bei Zaragoza im Norden des Landes einen ganzen Komplex von Solarparks errichten. Insgesamt 1,55 Gigawatt werden die zwölf geplanten Anlagen leisten. Dafür bekommt die Grupo Cobra einen Einspeisevergütung, die sie in der technologieoffenen Ausschreibung im vergangenen Jahr gewonnen hat. Acht dieser Solarparks werden in Escatrón gebaut, einem kleinen Städtchen 50 Kilometer östlich von Zaragoza. Die restlichen vier Anlagen entstehen in Chiprana, noch einmal etwa 20 Kilometer weiter in Richtung Mittelmeerküste. (Sven Ullrich)