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Solarstromproduktion in Deutschland

Steigerung um die Hälfte

Nach Angaben des Bundesverbandes für Solarwirtschaft (BSW-Solar) erzeugten die etwa 1,2 Millionen Photovoltaikanlagen in Deutschland im ersten Halbjahr 2012 14,7 Milliarden Kilowattstunden sauberen Sonnenstrom. Damit setzt sich der positive Trend der letzten Monate fort. Schon im Mai hatte die Solarstromproduktion mit über vier Milliarden Kilowattstunden einen Rekordwert erreicht. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft hatte Mitte Juni angegeben, dass in den ersten fünf Monaten insgesamt 10,5 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom in Deutschland erzeugt wurde. Damit hätten die Solarstromanlagen auf deutschen Dächern und Freiflächen im Juni ebenfalls über vier Milliarden Kilowattstunden erzeugt. Insgesamt ist die Produktion von Solarstrom in Deutschland damit im Vergleich zum ersten Halbjahr des vergangenen Jahres um etwa 50 Prozent gestiegen.

Keine marginale Größe im Energiemix

Für den Branchenverband ist das ein riesiger Erfolg, denn jetzt kann die Photovoltaik nicht mehr als marginale Größe im deutschen Energiemix dargestellt werden. „Solarstrom entwickelt sich gegenwärtig zum Treiber der Energiewende und langfristig zur tragenden Säule der deutschen Stromversorgung“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar, heute in Berlin. „Im Energiesystem der Zukunft spielt Solarstrom eine Hauptrolle, weil er sicher, sauber und preiswert ist.“

Sinkende Großhandelspreise werden nicht weitergegeben

Die Kritiker des Photovoltaikausbaus sehen aber vor allem die steigende EEG-Umlage, mit der auch die Verbraucherstrompreise steigen, je mehr Solarstrom in die Netze eingespeist wird. Immerhin ist die steigende Solarstromproduktion auf den schnellen Ausbau der Photovoltaik zurückzuführen. Doch „bereits heute fallen die Kosten für neu installierte Solarstromanlagen kaum noch ins Gewicht, da sich die Solarstromerzeugungskosten und die Solarstromförderung in den letzten drei Jahren mehr als halbiert haben und inzwischen unterhalb der Verbraucherstromtarife liegen“, erklärt Carsten Körnig. „Die Energiewende ist nicht zum Nulltarif zu haben. An den weiteren Kostensteigerungen wird die Photovoltaik jedoch nur zu einem Bruchteil beitragen und zugleich Verbraucher vor einer mittel- bis langfristig zu erwartenden Kostenexplosion fossiler Energieträger sowie untragbaren Klimafolgekosten schützen.“ Körnig verweist darauf, dass schon jetzt der eingespeiste Solarstrom die Großhandelspreise an der Strombörse erheblich senkt, vor allem tagsüber, wenn sie besonders hoch sind. „Dieser positive Einspareffekt wird aufgrund eines Konstruktionsfehlers im Erneuerbare-Energien-Gesetz bislang nicht an private Stromkunden weitergegeben“, kritisiert er. (Sven Ullrich)