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Photovoltaik in den USA

Kleine Dachanlagen fremdfinanziert

In den USA lassen sich immer mehr Hauseigentümer ihre Photovoltaikanlage von Dritten finanzieren. Mehr als die Hälfte der neu installierten Solarstromanlagen auf Hausdächern von Wohngebäuden in Kalifornien, Arizona, Colorado und Massachusetts befinden sich in Fremdeigentum (Third-party Ownership – TPO). In anderen Bundesstaaten wie Connecticut, Delaware, Maryland, New Jersey, New York, Oregon, Texas, Vermont und Washington ist dieser Anteil sogar noch höher. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Marktforscher von GTM Research in Boston, Massachusetts.

Verschiedene Varianten im Angebot

Die Analysten betonen, dass die Formen der Drittfinanzierung von Solarstromanlagen sehr unterschiedlich sind. Das reicht von hauseigenen Krediten, die auf die Installation von Photovoltaikgeneratoren zugeschnitten sind, über spezielle Leasingangebote für Solarstromanlagen bis hin zum Angebot einer Energiemanagement-Dienstleistung im Anschluss an die Installation der Solaranlage auf dem Dach. Die Marktforscher haben zehn große Anbieter solcher Fremdfinanzierungen für Solaranlagen in den USA ausgemacht. Als einer der Ersten bot Solar City mit Hauptsitz in San Mateo, Kalifornien eine solche Möglichkeit an. Seit 2008 verleast das als Planer und Installateur gestartete Unternehmen Solarstromanlagen an ihre Kunden. Ein anderes Modell verfolgt Sunrun aus San Francisco, Kalifornien. Der Solarstromanbieter plant, installiert, betreibt und repariert den Solarstromgenerator und schließt mit Hauseigentümern Lieferverträge über den von der Photovoltaikanlagen auf ihrem Dach erzeugten Solarstrom ab. Den Kunden entstehen dadurch keinerlei Installationskosten. Um die Initialkosten für Photovoltaikanlage für Hauseigentümer im kleineren Rahmen zu halten, bieten unter anderem Sunrun und Sungevity in Oakland, Kalifornien, außerdem noch Leasingverträge für den Generator auf dem Dach an. In beiden Fällen ist der Anbieter dabei komplett verantwortlich für Installation, die Inbetriebnahme, die Überwachung und Reparatur der Anlage.

Das Potenzial ist riesig und wächst weiter

Insgesamt ist der Markt für kleine Solaranlagen auf Eigenheimdächern in den USA mit einem Investitionsvolumen von 1,2 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr schon sehr groß. Aber er wächst noch weiter. So schätzen die Marktforscher von GTM Research, dass im Jahr 2016 Investoren in den USA jährlich 5,7 Milliarden Dollar ausgeben, um die Photovoltaikanlage auf dem eigenen Hausdach zu finanzieren. Ein guter Markt auch für die Fremdfinanzierer. „Mit der Fremdfinanzierung bieten die Außeninvestoren typischerweise Kapital (Fonds) für Unternehmen an, die Solarprojekte ohne Vorauskosten für die Hauseigentümer entwickeln, die einen langfristigen Vertrag unterschreiben und monatliche Entgelte für den Stromkauf zahlen“, sagt Shayle Kann, Vizepräsident für Forschung bei GTM Research, gegenüber dem Wirtschaftsmagazin Bloomberg. „Das ist sowohl für den Kunden, der etwa 10 Prozent seiner bisherigen Stromkosten einspart, als auch die Finanziers eine interessante Variante und solche Vereinbarungen werden immer verbreiteter. Es gibt ein also ein nahezu unbegrenztes Wachstumspotenzial im Vergleich zur gegenwärtigen Größe des Marktes.“ (Sven Ullrich)