400 Millionen Euro aus den Offshore-Auktionserlösen kommen künftig dem naturverträglichen Ausbau der Offshore-Windenergie zugute. Mit dem neuen DBU-Meeresnaturschutzfonds will die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) sowohl den Meeresnaturschutz finanziell unterstützen als auch Innovationen und nachhaltige Technik für den ökologischeren Ausbau der Windkraft und der maritimen Infrastruktur fördern, teilte die DBU anlässlich ihrer Jahrespressekonferenz mit. Nach Angaben der Stiftung gehört der Fonds künftig zu den größten Förderbereichen der DBU.
Deutsche Offshore-Windkraft: Guter Standort, gute Ziele – aber plötzlich seekrank?
Auktion 2024 hatte Milliardenerlöse erzielt
Ende 2024 hat das Bundesumweltministerium durch eine Zustiftung von 400 Millionen Euro den Fonds ermöglicht, hieß es weiter. Die Mittel stammen aus Ausgleichszahlungen für Lizenzen zum Bau von Offshore-Windenergieanlagen. „In Deutschland steht nun mit dem DBU-Meeresnaturschutzfonds eine dauerhafte und nachhaltige Förderung zur Verfügung, um künftig die Meerökosysteme besonders in Nord- und Ostsee zu bewahren“, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde.
Im Jahr 2024 hatte die Versteigerung von Baurechten für Offshore-Windparks Milliarden-Erlöse erzielt. In der Ausschreibung zweier Flächen im Juni vergangenen Jahres verpflichteten sich die erfolgreichen Bieter, drei Milliarden Euro zu zahlen. Der Erlös fließt allerdings nur zu einem kleinen Teil in den Meeresschutz. Primär soll es zur Senkung des Strompreises genutzt werden.
Regierung vergreift sich an Offshore-Auktionseinnahmen
Auch Stipendien oder Start-ups können Förderung erhalten
Die DBU bezeichnete das Potenzial des neuen Fonds als „riesig“. Es reiche vom Erhalt und Wiederherstellung von Meeresökosystemen bis hin zur Schadensminimierung bei den unterschiedlichen Nutzungen der Meere. „Das umfasst den ganzen Bereich maritimer Technologie, reicht von Schallminderung über Antriebe der Schifffahrt bis hin zu innovativen Verlegetechniken etwa für Rohrleitungen, Daten- und Energiekabel“, so der DBU-Generalsekretär. Geplant sei eine jährliche Förderung von etwa zehn Millionen Euro, zur Startphase in diesem Jahr seien es fünf Millionen Euro.
Abonnieren Sie jetzt unseren Youtube-Kanal und seien Sie immer gut informiert.
Neben Projekten soll der DBU-Meeresnaturschutzfonds auch Promotionsstipendien und Unterstützung für Start-ups umfassen. Im Hauptfokus der Förderung stehen neben mariner Infrastruktur besonders Schutz und Erhalt mariner Arten und Lebensräume sowie, falls möglich, Verbesserung und Regenerierung der Meeresökosysteme. „Damit Nord- und Ostsee ökologisch und ökonomisch kraftvoll bleiben, ist mehr Meeresschutz notwendig“, betonte Bonde. Der Ausbau von Windkraft auf See sei „unabdingbar, um Klimaziele und Energiewende zu erreichen – aber so naturverträglich und meeresumweltfreundlich wie möglich“.