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Studien zur Wasserstofferzeugung

Den günstigsten grünen Wasserstoff gibt’s offshore

Zehn Gigawatt Elektrolyseleistung für grünen Wasserstoff aus Offshore-Windenergie in der Deutschen Bucht bis zum Jahr 2035, eine Million Tonnen Wasserstoff pro Jahr, die per Pipeline an Land transportiert werden – das ist das Ziel des Vereins Aqua Ventus. Eine aktuelle Studie, beauftragt von den Mitgliedern RWE, Gasunie, Gascade, Equinor und Shell, bescheinigt jetzt: in puncto Kosten, Umweltverträglichkeit und Umsetzungsdauer hat diese Variante deutliche Vorteile gegenüber anderen Lösungen.

Billiger, schneller, umweltverträglicher

Im Rahmen der Studie konkurrierte das Aqua Ventus-Konzept der Wasserstoffproduktion auf See mit Abtransport via Sammelpipeline gegen Varianten, die Offshore-Elektrolyse und Schiffstransport oder Offshore-Stromerzeugung und Elektrolyse an Land vorsehen. Anhand der Kriterien Kosten, Umsetzungsdauer und Umweltverträglichkeit wurden Vor- und Nachteile der Varianten untersucht.

In allen drei untersuchten Dimensionen zeige sich die Offshore-Elektrolyse mit Pipeline-Anbindung als bester Ansatz, lautet das Fazit der Autoren der AFRY Management Consulting: Laut der Studie kann eine Pipeline für offshore erzeugten Wasserstoff bis zu fünfeinhalb Jahre schneller realisiert werden als Seekabelverbindungen für Offshore-Strom, der erst an Land zur Elektrolyse eingesetzt wird. Die energetische Erschließung gerade weit entfernter Flächen in der Außenwirtschaftszone (AWZ) ließe sich so erheblich beschleunigen.

Pipeline schlägt Kabel und Schiffe

Es müssten außerdem bis zu sechs Milliarden Euro weniger investiert werden, wodurch die Produktionskosten für grünen Wasserstoff sinken. Aus genehmigungsrechtlicher Sicht und mit Blick auf den Umweltschutz bedeuteten 610 km Pipeline gegenüber 3.720 km Hochspannungsleitungen sowie die Produktion des Wasserstoffs auf hoher See außerdem deutliche Vorteile für die Umwelt, unter anderem im besonders empfindlichen Ökosystem Wattenmeer. Die Option eines Schiffstransports habe sich allein wegen der mehr als 100 Schiffe, die benötigt würden, als kaum machbar gezeigt, so die Studie.

Der erste Vorsitzende des Vereins, der Helgoländer Bürgermeister Jörg Singer: „Unsere mittlerweile 96 Mitgliedsunternehmen sind von der Vision Aqua Ventus überzeugt und arbeiten in Projekten an der Umsetzung. Die nun veröffentliche Studie belegt dabei eindrucksvoll, dass die Aqua Ventus-Konzeption schneller, umweltfreundlicher und günstiger ist als die anderen untersuchten Konzepte.“

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Aus Sicht des Aqua Ventus Fördervereins bedarf es nun einer zügigen Umsetzung der Vision von 10 GW Offshore-Elektrolysekapazität bis 2035. Dafür müssen jedoch noch wichtige, politische Entscheidungen getroffen werden. Die derzeit laufende Fortschreibung der nationalen Wasserstoffstrategie biete die Möglichkeit, einen klaren Fahrplan für den Ausbau vorzugeben und das notwendige Vertrauen herzustellen. Konkret brauche es außerdem eine Festlegung weiterer, sonstiger Energiegewinnungsbereiche im Rahmen des Flächenentwicklungsplans sowie eine staatliche Förderung für den Hochlauf der Technologie zur Wettbewerbsfähigkeit, heißt es in einer Presseinformation des Vereins. (kw)

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