Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Kosten der Energiewende: Wind und PV bleiben weltweit günstigste Stromerzeuger

Onshore-Windenergie bleibt die günstigste Art der Stromerzeugung. Laut eines aktuellen Berichts der internationalen Energieagentur Irena lagen die durchschnittlichen Kosten 2024 bei umgerechnet 3,4 Cent pro Kilowattstunde und damit 53 Prozent niedriger als die kostengünstigsten Alternativen auf Basis fossiler Brennstoffe.

Auch Photovoltaik bleibt demnach günstiger als fossile Energieerzeugung: Hier ermittelte Irena einen Wert von rund vier Cent je Kilowattstunde. Insgesamt seien 91 Prozent der im letzten Jahr in Betrieb genommenen neuen Projekte im Bereich erneuerbarer Energien kostengünstiger gewesen als alle neuen Alternativen auf Basis fossiler Brennstoffe, hieß es weiter.

Fossile Energieträger: Deutschlands teure Abhängigkeit

Vermiedene Brennstoffkosten: 50 Milliarden Euro

Zusätzliche Kapazitäten aus erneuerbaren Energien in Höhe von 582 Gigawatt, die im vergangenen Jahr weltweit errichtet wurden, hätten so zu erheblichen Kosteneinsparungen geführt und den Verbrauch fossiler Brennstoffe im Wert von etwa knapp 50 Milliarden Euro vermieden.

„Die Kostenwettbewerbsfähigkeit erneuerbarer Energien ist heute Realität“, sagte Irena-Generaldirektor Francesco La Camera. „Dieser Erfolg ist das Ergebnis jahrelanger Innovation, politischer Weichenstellungen und wachsender Märkte.“ Er warnte jedoch vor zunehmenden geopolitischen Spannungen, Zöllen und Engpässen bei der Materialversorgung, die die Dynamik zu bremsen drohten und die Kosten in die Höhe trieben. „Um die Erfolge der Energiewende zu sichern, müssen wir die internationale Zusammenarbeit stärken, offene und stabile Lieferketten sichern und stabile politische und investitionspolitische Rahmenbedingungen schaffen – insbesondere in den Entwicklungsländern“, betonte La Camera.

20 Jahre Emissionshandel sorgen für 50 Prozent weniger CO₂-Ausstoß in Europa

Intergrationskosten könnten zum Hemmschuh werden

Künftig könnten Regionen wie Asien, Afrika und Südamerika mit höheren Lernraten und einem hohen Potenzial für erneuerbare Energien deutliche Kostensenkungen verzeichnen. In Europa und Nordamerika dürften die Kosten hingegen aufgrund struktureller Herausforderungen wie Verzögerungen bei Genehmigungen, begrenzter Netzkapazitäten und höherer Systemkosten weiterhin hoch bleiben, prognostizierte Irena.

Insbesondere die Integrationskosten entwickelten sich in den G20-Staaten und Schwellenländern zu einem neuen Hemmnis für den Einsatz erneuerbarer Energien, hieß es weiter. Wind- und Solarprojekte verzögerten sich zunehmend aufgrund von Engpässen bei der Netzanbindung, langwierigen Genehmigungsverfahren und kostspieligen lokalen Lieferketten.

Big Beautiful Bill: US-Regierung verdreht Bedeutung für die Bevölkerung

„Das Zeitalter der fossilen Brennstoffe neigt sich dem Ende zu“

Grundsätzlich aber seien überall stabile und vorhersehbare Umsatzrahmenbedingungen unerlässlich, um Investitionsrisiken zu verringern und Kapital anzuziehen, schreibt Irena. Uneinheitliche politische Rahmenbedingungen und undurchsichtige Beschaffungsprozesse hingegen würden das Vertrauen der Investoren untergraben, warnt die Agentur. Die Minderung des Finanzierungsrisikos sei für den Ausbau der erneuerbarer Energien sei daher in allen Märkten von zentraler Bedeutung.

Wollen Sie über die Energiewende auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter von ERNEUERBARE ENERGIEN – dem größten verbandsunabhängigen Magazin für erneuerbare Energien in Deutschland!

„Das Zeitalter der fossilen Brennstoffe neigt sich dem Ende zu“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres. „Aber die verantwortlichen Entscheidungsträger müssen Hindernisse aus dem Weg räumen, Vertrauen aufbauen, finanzielle Mittel bereitstellen und Investitionen tätigen.“